Navigation auf uzh.ch
Wir nehmen gesellschaftliche Verantwortung wahr, indem wir relevante Themen der Mediennutzung und Medienwirkung in der Schweiz sowie deren globalen Zusammenhänge aufgreifen. Wir bringen wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse in den öffentlichen Diskurs ein und beraten verschiedene gesellschaftliche Akteure, um einen Beitrag für die zukünftige Gestaltung der Gesellschaft zu leisten.
Die Corona-Krise stellt eine Ausnahmesituation dar, welche die Bevölkerung, private Organisationen und öffentliche Akteure in besonderer Weise herausfordert. Die weitreichende Einschränkung des öffentlichen Lebens im März und April 2020 haben es ermöglicht, die Pandemie in kurzer Zeit unter Kontrolle zu bekommen, sind aber aus ökonomischen, politischen und sozialen Gründen nicht für eine längere Zeit tragbar. Bis zur Einführung eines Impfstoffs spielen deshalb freiwillige Präventionsmassnahmen (z. B. Social Distancing, Mundschutz) oder die Nutzung einer digitalen Tracing-App eine wichtige Rolle spielen. Ob diese Massnahmen auf die notwendige breite Akzeptanz stossen, ist nicht zuletzt von der Medienberichterstattung und der Kommunikationskampagne des Bundes abhängig. Wir untersuchen deshalb die Mediennutzung und Medienwirkung im Rahmen der Corona-Krise und diskutieren unsere Befunde mit den zentralen gesellschaftlichen Akteuren (z.B. Bundesamt für Gesundheit (BAG) und Bundesamt für Kommunikation (BAKOM)), welche unsere Arbeit auch finanziell unterstützen.
Unsere Studie zu «Informations- und Kommunikationsverhalten in der Corona-Krise» (PDF, 570 KB) zeigt, dass die Schweiz über eine gut funktionierende kommunikative Infrastruktur verfügt, um die breite Bevölkerung in einer Krisensituation zu erreichen und über die wichtigsten Massnahmen zu informieren. Zudem wird ersichtlich, dass die zuständigen Institutionen des Bundes und die öffentlichen Medienangebote ein grosses Vertrauen in der Bevölkerung geniessen.
Abbildung 1. Relevanz der Informations- und Kommunikationsformen in der Gesamtbevölkerung
Anmerkungen: Basis N = 1005 (ausser bei Arbeitgeber und Schulbehörden n = 1004); Skala von 1 = «Angebot/Kanal ist überhaupt nicht wichtig» bis 5 = «Angebot/ Kanal ist sehr wichtig». Dargestellt sind Mittelwert und das Konfidenzintervall (95%).
Das Aufwachsen in einer zunehmend digitalisierten Umwelt wirft verschiedene Fragen auf wie: "Welche neuen Risiken entstehen in der heutigen digitalen Umwelt", "Welche digitalen Fähigkeiten benötigen Kinder und Jugendliche im Alltag, um diese Risiken zu meistern" und "Wie können wir sie auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereiten“? 60 ExpertInnen aus der ganzen Welt folgten unserer Einladung zu einem OECD-Workshop an der Universität Zürich. Die Vorträge und Diskussion bilden die Grundlage für die Überarbeitung der OECD-Empfehlung zum Schutz von Kindern in einer digitalen Umwelt.
Sowohl die öffentliche als auch die private Kommunikation haben sich durch die Digitalisierung entscheidend verändert. Wir haben die Ringvorlesung für die Digital Society-Initiative organisiert, um die wichtigsten gesellschaftlichen Chancen und Risiken zu beleuchten, die sich aus diesen Veränderungen ergeben. Diskutiert wurden der Einfluss neuer Formen von Online-Propaganda und Fake-News auf politische Debatten, die Regulierung von Online-Plattformen, Strategien von Medienunternehmen, um sich unter den verändernden Marktbedingungen zu behaupten, die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen sowie die zukünftige Rolle von Robotern, um Menschen mit Behinderungen besser am sozialen Austausch teilhaben zu lassen. Neben diesen gesellschaftlichen Herausforderungen beschäftigten wir uns auch mit dem Einfluss der Digitalisierung auf die wissenschaftliche Forschung. Digitale Spuren der Internetnutzung und elektronische Geräte wie Smartphones bieten Forscherinnen und Forschern neue Einblicke in das Kommunikations- und Beziehungsverhalten der Menschen. Gleichzeitig sind diese Datenquellen mit zahlreichen Problemen verbunden, die von ethischen und rechtlichen Aspekten bis hin zur Frage reichen, wofür die digitalen Spuren überhaupt stehen.
Alle Vorträge stehen auch als Video zur Verfügung:
Vortrag von Prof. Dr. Lucy Küng
"Going Digital - Wie führende Medienhäuser die Digitalisierung meistern"
Link zum Video
Vortrag von Prof. Dr. Susan C. Herring
"Robot-mediated communication: opportunities and challenges"
Link zum Video
Vortrag von Prof. Dr. Natali Helberger
"The political power of online platforms – too big to regulate?"
Link zum Video
Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Pfeffer
"Menschliches Verhalten verstehen mit Social-Media-Daten: Wir dachten, es sei einfacher"
Link zum Video
Vortrag von Prof. Dr. Uwe Hasebrink
"Growing up in digital societies – supporting and protecting children online"
Link zum Video
Vortrag von Prof. Dr. Sune Lehmann
"Using smartphones for measurig social networks in high resolution"
Link zum Video
Vortrag von Prof. Dr. Thorsten Quandt
"Die manipulierte Gesellschaft: Propaganda, Populismus und Fake News im Netz"
Link zum Video