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Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung

Nachruf: Prof. Dr. Christian Doelker verstorben

Christian Doelker

Mit grosser Betroffenheit haben wir vom Tod Christian Doelkers erfahren. Christian Doelker war ein Pionier der Medienpädagogik und der Bildtheorie. Er war von 1995 bis zu seiner Emeritierung 2002 Professor für Medienpädagogik am heutigen Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich (IKMZ)

Der Universität Zürich war er bereits vorher verbunden, denn hier sowie in Paris und Pisa absolvierte er ein Romanistikstudium. Danach arbeitete er als Gymnasiallehrer in Zürich. Von 1971 bis 2000 leitete er die Audiovisuelle Zentralstelle bzw. den Fachbereich Medien & Kommunikation am Pestalozzianum Zürich.  1995 wurde er zum nebenamtlichen ausserordentlichen Professor für Medienpädagogik an die Universität Zürich berufen. Von 2002 bis 2003 lehrte er zudem als Gastprofessor an der Universität Fribourg.

Christian Doelker setzte sich mit viel Engagement in der Schweiz und im Ausland für zahlreiche Projekte und Vorhaben rund um die Medienpädagogik ein: Er war Projektleiter „Medienpädagogik" des Kantons Zürich, Mitglied der Zentralen Arbeitsgruppe «Medienerziehung» des Südwestfunks in Deutschland, hatte von 1990 bis 1992 die Lehrstuhlvertretung für Prof. Dr. Hertha Sturm am Institut für Medienpsychologie und Medienpädagogik der Universität Koblenz-Landau inne, war Mitglied des Projektbeirats des BLK-Modellversuchs «Differenzierte Medienerziehung als Element allgemeiner Bildung» in Nordrhein-Westfalen und Mitglied des Lenkungsausschusses des Projekts Comenius in Berlin. Bis 2002 war er als Lehrbeauftragter der ETH Zürich tätig, bis 2005 Dozent an der F+F Schule für Kunst und Mediendesign Zürich. Zudem war er Mitglied des Arbeitskreises «Medienerziehung in Wissenschaft und Bildungspraxis» des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst, Fakultätsmitglied der Europäischen Journalismus Akademie eja, Wien sowie langjähriges Vorstandsmitglied des Vereins Medienkritik Schweiz.

In seinen Forschungsschwerpunkten Bildtheorie/Bildpädagogik, Mediendidaktik, Medienpädagogik und Medienkultur publizierte er zahlreiche Beiträge und Bücher und wirkte auch als Autor von Fernseh- und Hörfunksendungen.

Obwohl thematisch vielseitig interessiert, war es von den ersten Arbeiten an der Universität Zürich an eines der zentralen Anliegen Christian Doelkers eine „fortschreibbare Medienpädagogik“ zu entwickeln. Dieses Anliegen zog sich wie ein roter Faden durch sein Wirken, ebenso wie sein Interesse an der Bildtheorie und der Bild-Bildung. Frühzeitig betonte er die Notwendigkeit einer visuellen Kompetenz in einer Multimediagesellschaft, um der immer grösseren Verunsicherung darüber, ob das, was wir sehen, wirklich ist, zu begegnen. Angesichts der aktuellen Bilderflut und der Dominanz des Visuellen mutet diese Mahnung fast prophetisch an.

Sein Engagement für seine Themen hat er sich über die Emeritierung hinaus bis ins hohe Alter erhalten. Das IKMZ und die Universität Zürich, die Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeitenden und Studierenden werden den Verstorbenen in dankbarer Erinnerung bewahren.
 

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