Navigation auf uzh.ch
Scheinbar echtes Engagement im Web ist oft gesteuert. Wie einfach das geht, haben Zürcher Wissenschaftler erforscht.
Gekaufte Kommentare, verfälschte Wikipedia-Seiten, Propaganda-Bots in den sozialen Medien: Die Mittel, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, sind mit dem Internet vielfältiger geworden. Und die Manipulationswerkzeuge lassen sich sehr einfach nutzen. Was ausschaut wie echtes Engagement direkt aus der Bevölkerung, wird häufig von Grüppchen aus dem Hintergrund gelenkt und mit unlauteren Mitteln orchestriert.
Marko Kovic ist Politologe und untersucht das Phänomen zusammen mit seinen Kollegen Adrian Rauchfleisch und Marc Sele in einem Paper am Thinktank Zipar (Zurich Institute of Public Affairs Research). Er sagt, das Phänomen spiele eine viel grössere Rolle, als die meisten Leute gemeinhin glaubten. Bei uns, aber vor allem im angelsächsischen Raum: «Eines der berühmteren Beispiele ist die Teaparty-Bewegung in den USA.» Sie ist von Leuten mit einer Überzeugung gestartet worden. Doch schnell haben politische Akteure das Ruder übernommen, um die Bewegung für ihre eigenen Zwecke zu instrumentalisieren.