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Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Politische Kommunikation

Sustainable News Project

Umgeben von Negativität: Negative Nachrichten, ihre Auswirkungen auf Wissen und Wohlbefinden und Lösungen für nachhaltigen Konsum

That's good news (2014) by Thomas8047.

Negative Nachrichten über politische Krisen, den Klimawandel und Kriege dominieren täglich die Schlagzeilen und liefern dabei wichtige Informationen für Individuen und Gesellschaften. Doch der anhaltende Fokus auf Negativität führt zunehmend dazu, dass sich Menschen von Nachrichten abwenden, um ihre psychische Gesundheit zu schützen. Dieses Projekt stellt sich der zentralen Frage: Wie können Menschen über das aktuelle Weltgeschehen informiert bleiben, ohne ihre mentale Gesundheit zu gefährden? Indem es Nachrichtenproduktion, Publikumsverhalten und neue technische Ansätze untersucht, zielt das Projekt darauf ab, einen Weg zu finden, der kontinuierlichen Wissenserwerb durch Nachrichtennutzung mit psychischer Widerstandskraft vereint – für eine besser informierte und mental gesündere Gesellschaft.

Ziele des Forschungsprojekts

Das Projekt erforscht, wie der Nachrichtenkonsum nachhaltiger gestaltet werden kann, sodass Menschen informiert bleiben, ohne dabei ihre mentale Gesundheit zu gefährden. Zunächst wird untersucht, ob Nachrichten im Laufe der Zeit tatsächlich negativer geworden sind, wie sich dies zwischen Ländern unterscheidet und ob die Negativität eher reale Ereignisse oder subjektive Wahrnehmungen widerspiegelt. Auf das Publikum gerichtet, analysiert das Projekt, wie negative Nachrichten zur Wissensvermittlung beitragen, andererseits jedoch das Wohlbefinden beeinträchtigen können. Dabei steht auch die Frage im Fokus, ob eine vorübergehende Nachrichtenauszeit der Erholung dient oder eine dauerhafte Abkehr von Nachrichten bewirkt. Im Hinblick auf die Nachrichtenproduktion beleuchtet das Projekt, wie Redaktionen die Herausforderung bewältigen, einerseits umfassend über ernste Themen zu berichten und dabei andererseits ihre Zielgruppen nicht emotional zu überlasten. Durch das Testen von gesundheitsorientierten Nachrichten-Apps und benutzerfreundlichen Algorithmen entwickelt das Projekt praxisnahe Lösungen, um in der heutigen Medienlandschaft eine informierte und gleichzeitig psychisch widerstandsfähige Öffentlichkeit zu fördern.

Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext

Das Projekt arbeitet an der Schnittstelle zwischen Journalismus, Psychologie und Technologie, um Zusammenhänge zwischen Nachrichtennutzung, Wissenserwerb und Wohlbefinden zu beschreiben und Lösungen zu entwickeln, die Menschen dabei helfen, informiert zu bleiben, ohne sich überfordert zu fühlen. Mit einer Kombination aus Textanalyse, Nachrichtennutzungsforschung und Einblicken in die Nachrichtenproduktion leistet es theoretische, methodische und empirische Beiträge für Wissenschaft und Praxis. Die Forschungsergebnisse sollen Redaktionen dabei helfen, ihr Publikum zu binden und gleichzeitig negative Auswirkungen zu minimieren, die öffentliche Debatte über Mediennutzung bereichern und gesündere Beziehungen zwischen Individuen und Nachrichten fördern. In einer von Krisen geprägten Welt legt dieses Projekt den Grundstein für verantwortungsvolle und nachhaltige Wege, informiert zu bleiben.

Projectpartner:innen

Marc Jungblut
Stuart Soroka
Richard Fletcher
Nic Newman
Joy Jenkins
Silvia Schiaulini