Navigation auf uzh.ch
Aktuelle Trends in der Nachrichtennutzungsforschung deuten auf eine beunruhigende Zunahme der Nachrichtenvermeidung hin, bei der Menschen, die sich normalerweise für Nachrichten interessieren würden, sich aktiv dagegen entscheiden. Dieses Verhalten ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, die mit unserer digitalen Gesellschaft zusammenhängen, darunter Informationsüberflutung, emotionale Erschöpfung, Misstrauen gegenüber den Nachrichtenmedien und geringes Interesse an Politik. Während einige Studien darauf hindeuten, dass Nachrichtenvermeidung das Wohlbefinden steigern kann, wurden Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf demokratische Prozesse geäussert, insbesondere auf die Beteiligung an Wahlen und Volksabstimmungen. Diese Studie befasst sich mit der kritischen Lücke im Verständnis, wie Nachrichtenvermeidung und ihre verschiedenen Motive die Wahlbeteiligung beeinflussen, und konzentriert sich dabei insbesondere auf ein für September 2025 geplantes Referendum in der Schweiz.
Aufbauend auf dem DSI Information Abundance Project, das den Umgang von Individuen mit der Informationsfülle und Bewältigungsstrategien wie Nachrichtenvermeidung untersucht hat, wird diese Studie auf ein dreiwelliges Paneldesign zurückgreifen. Wir werden untersuchen, wie verschiedene Motive für Nachrichtenvermeidung - wie geringes Interesse an Politik, Misstrauen gegenüber den Nachrichtenmedien und emotionale Überlastung - die Wahlbeteiligung beeinflussen. Durch die Untersuchung dieser Dynamiken soll die Studie Licht in die komplexe Beziehung zwischen Mediennutzungsmustern und politischem Engagement bringen.
Franziska Marquart
Jakob Ohme
Maud Reveillac
Sophia C. Volk